Dass das Wort „Zahara“ aus dem Arabischen stammt, ist erst einmal noch kein besonderer Umstand. Dass es übersetzt „Blume“ heißt, für sich allein auch noch nicht. Wer aber an Fronleichnam nach Zahara de la Sierra kommt, in die andalusische Provinz Cadiz, der kann beobachten, dass die Straßen des Städtchens, zumindest im Ortskern, in ganze Blumenmeere getaucht werden, über die die Prozessionen an „Corpus Cristi“ (so der spanische Name des Feiertags) hinweg marschieren. Ein Zufall? Wohl eher nicht.
Wer es nach Zahara schafft wird mit einigen Sehenswürdigkeiten belohnt
Zahara liegt, etwa 120 Kilometer nordöstlich von der Provinzhaupstadt Cadiz, im Landesinneren Andalusiens, am Rand eines Naturparks (der Sierra de Grazalema. Alle Ären der Geschichte, die über den Ort hinweg gegangen sind, haben hier ihre Spuren hinterlassen. Bevor es arabisch wurde, wurde Zahara – aller Wahrscheinlichkeit nach – von den Römern gegründet, und 1483 eroberten die katholischen Könige den Ort von den Mauren zurück. Nur etwa 1.500 Menschen wohnen hier, und allzu viele Touristen finden auch nicht her. Wer es aber nach Zahara schafft, wird mit einigen Sehenswürdigkeiten belohnt. Doch schon die Anfahrt auf den Ort, mit seinen weiß getünchten Häusern auf einem Bergkegel gelegen, unter dem azurblauen Himmel, ist ein Augenschmaus.
Das zu Zeiten der Mauren im 12. Jahrhundert erbaute Schloss
Als erstes zu nennen wären hierbei die Überreste des zu Zeiten der Mauren im 12. Jahrhundert erbauten Schlosses. Es thront mit seinem quadratischen Grundriss hoch über der Stadt auf einem Felsen, und wer oben ankommt, ist erst einmal völlig außer Puste. Doch dann bleibt einem die Luft erst recht weg, denn von den Ruinen aus bietet sich ein fantastischer Blick über die Ebene, in der Zahara de la Sierra liegt. Der Abstieg in die Altstadt gestaltet sich wesentlich einfacher, und der unter Denkmalschutz stehende Ortskern verzaubert den Besucher gleich aufs Neue. Mehrere Paläste, die vormals vom spanischen Landadel bewohnt waren, sieht man von den Straßen aus, und wem es durch den Stadtrundgang ein wenig zu warm geworden ist, der fährt ein paar Kilometer hinaus zum Stausee Pantano de Zahara, den man auch vom Kastell aus schon in der Sonne glitzern sehen konnte.
Der Uhrenturm "Torre del Reloj"
Vorher allerdings sollte man unbedingt noch einige Blicke in Zahara selbst riskieren, zum Beispiel auf den Uhrenturm, den Torre del Reloj, der im 16. Jahrhundert gebaut wurde. Ein Jahrhundert jünger ist die barocke Kirche Iglesia de Santa María de la Mesa, sie stellt ebenfalls einen Höhepunkt im Stadtbild dar und ist auch von innen sehenswert.