Der Puente Nuevo in Ronda

Puente Nuevo

Wer vom neueren Teil des schmucken Städtchens Ronda in die Altstadt schlendert, von El Mercadillo nach La Ciudad, der wird sie unweigerlich passieren müssen: Jene Brücke, die sich in 120 Metern Höhe über den Rio Guadalevin spannt. Sie trägt den Namen Puente Nuevo, und sie wurde vor langer Zeit erbaut, von 1751 bis 1793 – 42 Jahre lang bis zur Fertigstellung.

Zwischen dem „neuen“ und dem "alten" Ronda

Schon von weitem rückt dem Besucher von Ronda, in Malaga gelegen, das imposante Bauwerk in das Blickfeld. Und wer es überschreitet und nicht gerade zu Schwindel neigt, sollte einen Augenblick verweilen, inmitten der Brücke, zwischen dem „neuen“ Ronda und jenem alten Teil der Stadt, in dem sich der Einfluss maurischer Besiedlung noch an jedem Eck spüren lässt.

Ins Tal des Rio Guadalevin

Paar vor der Puente Nuevo

Um die Brücke aus nächster Nähe und in ihrer Gesamtheit bestaunen zu können, nimmt man am Besten einen kleinen, sehr steilen Pfad, der sich von der Anhöhe der Seite von La Ciudad ins Tal des Rio Guadalevin hinunter schlängelt. Einige Höhenmeter unterhalb des Stadtniveaus bieten sich ein ebenso grandioser Blick auf das ganze Bauwerk und unzählige Gelegenheiten, den Puente Nuevo für brillante Kamera-Motive ins rechte Bild zu rücken. Und es verwundert einen nicht, dass es diese Brücke ist, die – trotz zahlreicher wunderschöner Ecken in der Altstadt – Rondas Wahrzeichen wurde. Aus diesem Grund ist es auch fast selbstverständlich, dass die Brücke fester Bestandteil vieler Andalusien Rundreisen ist. Aber auch abgesehen von der Brücke ist Ronda einen Ausflug wert; immerhin ist Ronda eine der ältesten Gemeinden in Spanien.

Die Puente Nuevo setzt sich zusammen aus vier Torbögen, von denen zwei kleinere jeweils die Ränder der Überführung bilden. Der mächtige Bogen in der Mitte reicht fast bis auf den Fuß des Tals, unterhalb einer stützenden Querstrebe endet er allerdings. Darunter spannt sich der vierte Bogen, unter dem der Rio Guadalevin hindurchfließt und in einem kleinen Wasserfall vollends hinabstürzt.

Nach der Fertigstellung des Puente Nuevo

Torbögen der Puente Nuevo

Bauherr war der Spanier José Martín de Aldehuela (1729 bis 1802), um den sich die Legende rankt, er habe sich nach der Fertigstellung des Puente Nuevo von deren Höhe ins Tal hinab in den Tod gestürzt, weil er sich sicher war, nie mehr in seinem Leben eine solche architektonische Meisterleistung von majestätischer Schönheit zu bauen. Ob was dran ist, das lässt sich nicht endgültig klären. Im Vergleich zu den anderen beiden Brücken, die den Rio Guadalevin überspannen (Puente Viejo und Puente Romano), nehmen diese sich jedenfalls eher bescheiden aus. Neben der Brücke immerhin hat José Martín de Aldehuela auch noch die Stierkampfarena in Ronda gebaut, ebenfalls ein sehr altes Bauwerk. Die Arena von Ronda gilt als eine der ältesten in ganz Spanien; zudem soll sie jene sein, in der der Stierkampf in der heute noch üblichen Form zuerst abgehalten wurde. Den Puente Nuevo allerdings kann sie jedenfalls nicht toppen.

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