Römischen Nekropole bei Carmona

Carmona

Nur 40 Kilometer östlich von Sevilla, über die A-4 in kürzester Zeit ideal zu erreichen, liegt die die knapp 30.000 Einwohner zählende Stadt Carmona.

Die Gemeinde ist eine der ältesten Orte in ganz Andalusien

Die meisten Touristen kommen bei einer Andalusien Rundreise hier zwar vorbei, doch die wenigsten halten auch an – gerade, wenn Sevilla als nächstes Etappenziel eingeplant ist. Das ist ein bisschen schade, denn in Carmona gibt es einiges zu sehen. Seit vorgeschichtlicher Zeit, das ist erwiesen, ist Carmona durchgehend besiedelt gewesen, was die Gemeinde zu einem der ältesten Orte in ganz Andalusien macht.

Maurische Burg in Carmona

Maurische Burg in Carmona - jetzt ein Hotel

Ein Rundgang durch den Ortskern lohnt sich, immerhin können die Überreste einer alten Zitadelle besucht werden, die im 14. Jahrhundert die strategisch wichtigste Festung des portugiesischen Königs Peter der Grausame gewesen ist. Im Inneren der Zitadelle befindet sich auch eine maurische Burg (heute ein Hotel) mit einem tollen, weit ins Hinterland reichenden Blick. Früher wie heute betritt man Carmona durch das maurische Stadttor, das auf einem Vorgänger aus der Zeit der Römer beruht. Apropos Rom – auch das Römische Reich hat in Andalusien viele Spuren hinterlassen, die zum Teil zu Unrecht von den überragenden Gebäuden der Mauren (Alhambra etc.) in den Hintergrund gedrängt werden.

Die Nekropole mitten in Carmona

Nekropole in Carmona

Mitten in Carmona, an der Avenida de Jorge Bonsor, befindet sich ein höchst interessantes Überbleibsel aus römischen Zeiten; es handelt sich um eine Nekropole, also um eine Totenstadt. Hier wurden, vermutlich zwischen dem 1. und dem 3. Jahrhundert n. Chr., viele Grabkammern in einen Berg getrieben. Weil die gesamte Anlage wie auch die Kammern selbst sehr groß sind, vermuten Forscher, dass es sich um die letzten Ruhestätten wohlhabender Bürger handelt. Sehenswert sind die Kammern jedenfalls alle, bei der Besichtigung der Nekropole empfiehlt es sich, mit den kleineren Grabkammern zu beginnen und den Rundgang nach Möglichkeit mit den beiden größten Räumen zu beenden.

Ein Elefantengrab in Carmona

Im so genannten Elefantengrab, einer der beiden großen Kammern, haben Archäologen eine Elefantenfigur gefunden, ein Zeichen dafür, dass der hier bestattete Verstorbene sehr wohlhabend gewesen sein dürfte. Es ist auch möglich, dass die Figur aufgrund eines Götterkults mit in die Kammer gegeben worden ist, was darauf schließen lässt, dass die Gesellschaft damals polytheistisch war. Zum Abschluss der Besichtigung sollte man das Servilia-Grab besichtigen, eine Kammer, die in etwa die Größe eines Fußballplatzes (!) besitzt. Die beeindruckende Grabkammer ist mit zahlreichen Kuppeln und Säulen versehen, auch das ein Hinweis auf die weltliche Macht und den Reichtum des darin Bestatteten.

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