Im Jahr 913 hat der maurische Herrscher Al Ramán II in der Umgebung des heutigen Sevilla eine maurische Festung errichten lassen. Viele Monarchen haben in dieser Festung geherrscht. Nachdem die Anlage im 11. Jahrhundert anfing zu zerfallen übernahm eine Berber-Dynastie in Sevilla die Herrschaft und erhöhten die Mauern der Festung während des 12. Und 13. Jahrhunderts.
Geschichte der Alcázar
Im Jahr 1198 wurde das Minarett der Moschee in Sevilla erbaut und bekam den Namen Giralda. Heute ist dies der Glockenturm der ortsansässigen Kathedrale. Mitte des 13. Jahrhunderts errichteten maurische Arbeiter Teile des Palastes im mudejarischen Stil. Mitte des 14. Jahrhundert holte Peter I arabische Künstler aus Granada und Toledo und gab dem Palast einen großen Teil seines heutigen Aussehens. Damals war der Palast 3500 qm groß und hatte zwei Innenhöfe. Ende des 15. Jahrhunderts kamen italienische Einflüsse durch die katholischen Herrscher in der Architektur dazu. Aus dieser Zeit stammen die Renaissance-Bauteile und die gotischen Komplexe. Der Plast wurde immer weiter vergrößert. 1717 kam es erneut zum Niedergang Sevillas und Zerfall des Palastes. 1832 begann dann die lange Renovierungszeit.
Der mittelalterliche Königspalast Sevillas
Besucht man als Tourist den mittelalterlichen Königspalast Sevillas, dann sieht man über 1000 Jahre Geschichte Andalusiens. Ganze Generationen von Königen Andalusiens, Spaniens und Kastiliens haben an der Alcázar de Sevilla mitgebaut. Heute noch wohnt die königliche Familie beim Aufenthalt in Sevilla im Königspalast. Aber viele Teile stehen der Bevölkerung und den Touristen zur Verfügung. Und viele der Touristen empfinden den mittelalterlichen Königspalast als einen der schönsten Plätze in Sevilla, den sie auch gerne mehrmals besuchen während des Aufenthaltes in der Stadt. Viele Gebäude kann man besichtigen und die langen Galerien mit den edlen Bodenbelägen entlang gehen. Dabei geht man vorbei an prunkvollen Wandverkleidungen und zauberhaften Deckenverzierungen. In prächtigen Sälen und faszinierenden Gemächern sieht man das Leben im Mittelalter vor sich und die Geschichte erwacht zum Leben. Besonders eindrucksvoll sind die traumhaften Gartenanlagen und die herrlichen Innenhöfe mit Springbrunnen. Pavillons, Statuen, antike Säulen, eine mediterrane üppige Vegetation und plätschernde Wasserspiele und Springbrunnen machen die Gärten zu einem kleinen Paradies. Hier kann man inmitten der stressigen Welt Ruhe finden. Durchstreifen Sie den Englischen Garten, den Jardin de los Poetas mit arabischen und römischen Anlagen und den Jardin de la Vega Inclan mit Einflüssen aus der Renaissanceepoche. In den Räumen des Königspalastes finden feurige Flamenco-Shows und andalusische Folkloreabende statt.
Die Alcázar de Sevilla ist ein eindrucksvolles und harmonisch wirkendes Bauwerk
Unter Zitronen- und Orangenbäumen, Palmen, an herrlich angelegten Teichen und neben Pampelmusensträuchern kann man Zuflucht finden vor dem Lärm und dem Trubel der Stadt Sevilla. Das beeindruckende Bauwerk liegt an der Avenida de Menéndez Pelayo. Besonders sehenswert sind die Arcos de Herradura mit eindrucksvollen Gips- und Fliesenarbeiten, der El Patio de la Montera, die Patio de las Doncellas und der el Patio de las Munecas. Hier vereinen sich viele Baustile, des Islams, des Barock, der Gotik und Renaissance und der Mudejar. Bestaunen Sie die Schönheit der Löwentür oder Puerta de Leon, des Justizsaal oder La Sala de Justicia, den Mudejarpalast und den Palacio Gotico. Uralte Portale berichten vom höfischen Treiben im Mittelalter. Wunderschöne Deckengewölbe und exzellente Stuckarbeiten zeigen die Kunst der damaligen Handwerker. Die leuchtenden Farben der Kacheln und Fliesen lassen einen Teil der Hochkultur der damaligen Zeit erahnen. Trotz der vielfältigen Baustile und Einflüsse ist die Alcázar de Sevilla ein eindrucksvolles, harmonisch wirkendes Bauwerk. Man muss sie gesehen haben und die vielen Eindrücke aufnehmen.