Megalithengräber der Dólmenes de Antequera

Antequera in der Provinz Malaga ist für sich allein genommen schon sehr sehenswert; nicht zu Unrecht trägt die Stadt aufgrund ihrer kulturellen Bedeutung den Beinamen „Herz von Andalusien“. Berühmt ist die Gegend aber auch für eine Reihe von Megalithenbauten, und fährt man von hier aus in die Richtung von Granada, findet man an einer Tankstelle den Eingang zur größten unter ihnen: der Cueva de Menga.

Die Megalithen wiegen insgesamt etwa 1.600 Tonnen

Die Anlage wird auf ein Alter von etwa 4.500 Jahren geschätzt, also auf das späte Neolithikum, und es gibt mehrere bemerkenswerte Umstände, die sie – neben ihrem Alter – zu etwas Besonderem macht. Die exakt in Ost-West-Richtung zu einem Galeriegrab zusammengesetzten Megalithen wiegen nämlich insgesamt etwa 1.600 Tonnen, und genau kann niemand sagen, wie genau sie damals aufgestellt wurden. Das gilt erst recht für die mächtigste unter den Deckenplatten, die von einigen der Steine getragen wird; allein ihr Gewicht wird auf etwa 180 Tonnen geschätzt. Mit einer Länge von etwa 25, einer Breite von sechs und einer Höhe von vier Metern ist das Bauwerk von enormer Größe, und es läuft im Inneren auf eine oval geformte Grabkammer zu.

Ein paar der Megalithen sind mit rudimentären Zeichnungen beschichtet

Insgesamt tragen nur 15 Megalithen die diversen Deckenplatten, und ein paar der Megalithen sind mit rudimentären Zeichnungen beschichtet, allerdings wird allgemein angenommen, dass die Bemalungen und Einkerbungen aus späterer Zeit stammen. Die Cueva de Menga dürfte erbaut worden sein von den Nachfahren der Angehörigen der Cardialkultur (auch Impressokultur genannt), die die Jungsteinzeit und ihre kulturellen Gepflogenheiten auf die iberische Halbinsel gebracht haben. Sie kamen aus dem Adriaraum ins heutige Spanien und hinterließen dort und auch in Portugal auch keramische Gegenstände.

Entdeckt wurde die Cueva de Menga im Jahr 1905; damals fand man eine ganze Reihe von Skeletten in den Grabkammern, allerdings keine Grabbeigaben, weswegen vermutet wird, dass diese schon früher von Grabräubern gestohlen worden sein müssen.

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