Das 1171 Hektar große Naturschutzgebiet liegt 14 Kilometer von Antequera und circa 30 Kilometer von Malaga entfernt. Der El Torcal de Antequera wurde 1929 zum Naturschutzgebiet erklärt. 1978 bekam er den Titel Naturpark und im Jahr 1989 wurde die gesamte Umgebung zu Naturgegend oder Paraje Natural erklärt. Mehr als 100.000 Besucher und Naturliebhaber besuchen das Naturschutzgebiet jährlich. Wanderfreunde lieben den Ausflug in diese einmalige Karst-Region. Bergkletterer packen ihre Wander- und Kletterschuhe und unterbrechen ihren Strandurlaub für einen Ausflug in den El Torcal.
Das Felsenlabyrinth hat viele Ecken und Schluchten
Der eindrucksvolle und einzigartige Naturpark liegt auf 1100 bis 1400 Metern Höhe. Das Felspanorama ist interessant für Geologen, Biologen, Botaniker und Ornithologen. Die wild anmutende Landschaft besteht aus kuriosen Karst-Formationen, zerklüfteten Felsen, eindrucksvollen Schluchten, Felsplatten mit ausgespülten Becken und hohen Säulenformationen. Die Sierra Subbética verläuft wie ein Bogen und das Gebiet des El Torcal ist ein Ausläufer der Gebirgskette. Das Felsenlabyrinth hat viele Ecken und Schluchten und man kann sich schnell verlaufen. Deshalb sollte man auf den markierten Wegen bleiben oder mit einem einheimischen Führer die Gegen erkunden. In dieser Karstlandschaft sind feste Wanderschuhe ein Muss und auch ausreichend Trinkwasser sollte man im Sommer mit sich führen.
Die karge Landschaft hat nur wenig Vegetation
Auf zwei Wanderwegen unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsstufe kann man den Naturpark entdecken. Die grüne Route hat eine Länge von 1,5 Kilometer und führt in den Talkessel. Ca 1 ½ Stunden muss man einkalkulieren. Die gelbe markierte Route hat eine Länge von 2,5 Kilometer und führt auf 1200 Meter Höhe zum „Las Ventanillas“. Belohnt wird man auf der zweistündigen Tour von einem einmaligen Panoramablick über die Berge Malagas und bis zum Mittelmeer. Die karge Landschaft hat nur wenig Vegetation, Bodendecker, Sträucher und vereinzelte Bäume. Im Frühjahr erwachen die Wiesen zum Leben und erstrahlen in wahrer Farbenpracht. Ein wundervoller Blütenduft liegt in der Luft. 600 Pflanzenart gibt es zu bestaunen, darunter allein 30 Orchideenarten. Weißdorn, Efeu und wilde Rosen bilden zauberhafte Blütenmeere. Die Iberien-Steinböcke sind eine Besonderheit des El Torcal. Es gibt viele Raubvögel und Vogelarten, 116 Wirbeltierarten, 22 Säugetierarten und 11 Reptilienarten im Park.
Bizarre Kalkfelsformationen
Vor 100.000.000 Jahren war hier noch das Meer. Nach und nach lagerten sich Sedimente ab und es bildeten sich waagerechte Schichten aus Ton und Kalkstein. Der Ton wurde heraus gespült und bizarre Kalkfelsformationen blieben zurück. Erosionen bildeten einmalig aussehende Felstürme, Felsnadeln- und Gassen, Wackelsteine, Plattenschichten, Höhlen und Einsturzdolinen. Fantasievolle Bezeichnungen für die Felsformen sind Pilze mit Hüten oder liegende Eierkuchen. Der Camorro de las Siete Mesas ist mit 1336 Metern die höchste Erhebung. Die Stierhöhle, einheimisch Cueva del Toro genannt, haben neolithische Artefakte freigegeben und in den Fels- und Karst-Formationen findet man versteinerte Zeugen von Tieren und Menschen. In dieser bizarren Landschaft wurden bereits Filme gedreht, zum Beispiel Conan der Barbar.
Hier in Antequera kann man in exklusiven und komfortablen Hotels in Andalusien übernachten, um ausreichend Zeit für die Erkundung des El Torcal zu haben. Dieser Naturpark sollte unbedingt auf dem Besichtigungszettel von Andalusien-Touristen stehen.