Kein Urlauber wird es bereuen, einen Abstecher ins andalusische Nerja mit einem Besuch der berühmten Höhlen zu verbinden. Nicht nur das geheimnisvolle Ambiente verfehlt bei keinem Besucher seine magische Wirkung.
Ebenso bewundernswert sind die im Höhlensystem zu bestaunenden 22 Gemälde, die vermutlich aus der Zeit des Paläolithikums stammen und mittlerweile zum nationalen Denkmal der Kunstgeschichte erklärt wurden.
Fünf Jungen aus Maro entdeckten die Höhle auf einer Jagd nach Fledermäusen
Am 12. Januar 1959 entschlossen sich mehrere Jungen aus Maro, in einem hiesigen Brunnen Fledermäuse zu fangen. Den Brunnen, der den Namen ‚Minen des Friedhofs’ trägt, wählten die Kinder aus, da um diesen Ort bei Anbruch der Nacht große Schwärme an Fledermäusen flogen. Im Rahmen dieser Beobachtungen erblickten die Jungen erste Teile der Höhle, die die Entdecker dazu bewegten, am nächsten Tag mit Werkzeugen Stalaktiten abzubrechen. Bei dieser Erkundungstour kletterte einer der fünf Jungen durch einen engen Schornstein, bis er an eine Überhöhung gelangte, von der aus er den Boden erreichte. Daraufhin erklommen alle Kinder durch einen engeren Eingang in eine große Galerie, in der sie sich situierten. Als die Jungen den Blick durch den Innenraum schweifen ließen, erkannten sie, dass sie nicht die ersten Besucher dieser Höhle waren. Neben einigen Skeletten entdecken die ‚Abenteurer’ Keramikschulen, von denen die Kinder anschließend ihren Freunden, Familien und Lehrern berichteten. Diese Erzählungen nahmen ein Arzt sowie ein Fotograf als Anlass, um die Erlebnisse auf Fotos zu bannen und diese in einer Lokalzeitung von Málaga zu veröffentlichen. Damals wurden die heutigen Höhlen von Nerja noch als Höhlen der Wunder bezeichnet.
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten aus Spanien
Bis heute sind die Höhlen zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten aus Spanien avanciert, die an der dolomitischen Marmorbasis der Sierra Almijara zu Hause sind. Das Höhlensystem erstreckt sich auf einer Länge von 4.800 Metern und ist in drei verschiedene Bereiche separiert, von denen nur ein Bruchteil für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Allerdings genügt der kleine für Besucher offen stehende Bereich aus, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Interessierte ‚Höhlenforscher’ starten ihre Suche nach geologischen Reichtümern durch die Säle Cascadas, Belén, Cataclismo sowie Fantasma. Zudem dürfen Besucher vor Ort das Gespräch mit einem der Entdecker suchen, der mittlerweile in der Höhle arbeitet. Eine Vergnügungs- und Freizeitzone steht für ihre Besucher ebenso bereit wie ein Kindergarten, ein Restaurant sowie eine Gartenanlage.
Die Akustik in diesem Höhlensystem ist beeindruckend
Über das gesamte Jahr hinweg dienen die Höhlen von Nerja immer wieder als Austragungsort für Konzerte. Die Akustik in diesem Höhlensystem ist beeindruckend, so dass alljährlich ebenfalls ein internationales Tanzfestival sowie das Musikfest ‚Festival de la Cueva de Nerja’ hier aufgeführt wird. Außer dem Zeitraum vom 1. Januar bis zum 15. Mai jedes Jahres sind die Höhlen von Nerja täglich geöffnet. Zur Winterzeit ist ein Besuch von zehn Uhr bis 14 Uhr sowie von 16 Uhr bis 18.30 Uhr möglich. Im Sommer dürfen Besucher diese geheimnisvolle Attraktion von zehn Uhr bis 14 Uhr sowie von 16 Uhr bis 18.30 Uhr in Augenschein nehmen. Für Kinder unter sechs Jahren ist der Eintritt kostenfrei. Für Kinder bis zu zwölf Jahren wird ein Eintrittsgeld 3,50 Euro berechnet und Erwachsene sollten sieben Euro pro Person bereithalten.