Wandern durch die Sierra Nevada

Bild von Ronda

In der atemberaubenden Sierra Nevada (zu Deutsch: schneebedecktes Gebirge) lassen sich wunderbare Wandertouren für alle Ansprüche finden. Denn der Nationalpark in den Regionen Granada im Westen und Almería im Osten beinhaltet neben Mulhacén, dem höchsten Berg der Iberischen Halbinsel, zahlreiche beeindruckende Täler, Schluchten und Seen.

Die Sierra Nevada bietet aufgrund ihrer Größe von über 86.000 Hektar Fläche eine Vielzahl an Wanderwegen für Anfänger und Wanderprofis. Ob kurze Strecken oder lange Strecken, Tagestouren oder Mehrtagestouren, viel Steigung oder weniger Steigung – man hat die Wahl und kann sich je nach Form und Wetter den passenden Wanderweg suchen.

Atemberaubende Landschaft

Wer bei Spanien an Strand, Sonne und Meer denkt, liegt in dieser Gegend nicht ganz richtig. Zwar gibt es in Andalusien zahlreiche Badeurlaubsorte und weiße Sandstrände, doch in der Sierra Nevada gibt es weder Strand noch Meer, stattdessen aber wunderschöne schneebedeckte Gipfel im Winter und unberührte Landschaften so weit das Auge reicht. Das Gebirge befindet sich im Süden Spaniens und reicht teilweise sogar bis an das Mittelmeer heran. Vor allem in den Höhenlagen besitzt die Sierra Nevada kaum Vegetation, beeindruckend sind hier aber vor allem die Gesteinsformationen und kleine Gebirgsseen, die „Lagunas“.

Bild einer Wanderin mit dem Fotoapparat

Wandern und Skifahren

In den Monaten November bis März liegt in den Bergen der Sierra Nevada Schnee, der sich manchmal sogar bis über die Sommermonate halten kann, wenn die Wetterbedingungen es zulassen. Daher eignet sich diese Gegend vor allem im Winter sehr gut zum Skifahren oder Snowboarden – im Jahr 1996 fand hier sogar die Alpine Skiweltmeisterschaft statt. Von Wanderungen in diesen Hochlagen sollte man im Winter als Anfänger eher Abstand nehmen, da es für unerfahrene Wanderer bei Schnee und Eis gefährlich werden kann. In den Sommermonaten zieht sich der Schnee jedoch größtenteils zurück und die Gipfel der höchsten Berge Spaniens können dann auch von jedem bestiegen werden.

Granada oder Almería als Startpunkte

Als Ausgangspunkte für Wanderurlaube in der Sierra Nevada eignen sich die beiden Städte Granada und Almería am besten, die beide von Deutschland aus gut mit dem Flugzeug zu erreichen sind. Von beiden Orten ist es mit dem Bus nur kaum mehr als eine halbe Stunde bis an den Rand des Nationalparks. Auch kleinere Orte am Fuße der Sierra Nevada bieten perfekte Basislager für einen Wanderurlaub in den Bergen – Dörfer wie Lecrín südlich von Granada locken mit weniger Touristen und gemütlichen kleinen Unterkünften für ein authentisches Spanienerlebnis. Viele dieser Dörfer erinnern mit ihren schmalen Gassen noch heute an die maurische Periode, sodass man neben einem Aktivurlaub in der Natur zusätzlich auch noch einen Eindruck von der Geschichte und Kultur des südlichen Spaniens erfährt.

Gipfel des Mulhacén in der Sierra Nevada

Die zahlreichen verschiedenen Möglichkeiten und Wege zum Wandern in der Sierra Nevada sind teilweise, wie in Spanien üblich, mit Steinhaufen gekennzeichnet, denen man auf jeden Fall folgen sollte. Schon kürzere Wanderungen lohnen sich, denn auch wenn man die hohen Gipfel nicht erklimmt, so bietet sich doch eine einzigartige Aussicht auf Spaniens größte Erhebungen. Möchte man doch einen höheren Aufstieg wagen so hat man vom Gipfel des Mulhacén eine beeindruckende Aussicht, sofern kein Nebel oder dichte Wolken vorhanden sind – bei uneingeschränkter Sicht ist gar die afrikanische Küste sichtbar.

Da es sich bei der Sierra Nevada um ein Hochgebirge handelt, ist eine hochwertige Outdoor Ausrüstung für Ihren Wanderurlaub besonders wichtig. In diesem Zusammenhang ist es außerdem unumgänglich, sich auf unbeständiges Wetter einzustellen, das in Andalusien und vor allem in der Sierra Nevada aufgrund seiner mediterranen Lage eher feucht und warm ist.

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