Sierra de Grazalema

Etwa auf halber Strecke zwischen Málaga und Jerez de la Frontera, weitab vom touristischen Trubel an der Küste des Mittelmeers, liegt der Naturpark Sierra de Grazalema mit dem gleichnamigen Ort Grazalema, etwa 2.200 Einwohner stark.

Grazalema ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen

Der Ort gehört zur Provinz Cádiz, während sich weite Teile des Parks, der übrigens im Jahr 1977 als UNESCO-Biosphärenreservat ausgewiesen wurde, in der Provinz Málaga befinden. Grazalema ist jedenfalls ein idealer Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen in dem herrlichen Kalksteingebirge, das sich durch die Sierra zieht und eine Höhe von bis zu 1.650 Metern erreicht. Während die nicht weit entfernten Berge der Sierra Nevada zu den trockensten Regionen der iberischen Halbinsel zählen, ist die Sierra de Grazalema mit Niederschlag gesegnet. Hier regnen sich die vom Atlantik hereinziehenden Tiefs ab, was dazu geführt hat, dass sich hier eine üppige Flora herausgebildet hat, die natürlich auch Heimat für viele Tierarten geworden ist. In Grazalema selbst etwa fallen pro Jahr mehr als 2.000 Liter Regen (auf den Quadratmeter bezogen), ein für Spanien ganz und gar untypischer Wert.

Die Wandermöglichkeiten um Grazalema herum sind sehr vielfältig

 Grazalema

Das führt indirekt auch dazu, dass die Durchschnittstemperatur auch im Sommer nicht so hoch ist wie in vielen anderen Teilen Andalusiens. Natürlich steigen die Werte in der Spitze auch auf deutlich über 30 Grad, doch auch im Sommer haben Wanderer die Chance auf einen kurzen und kühlenden Schauer von oben. Die Wandermöglichkeiten um Grazalema herum sind sehr vielfältig. Besonders toll sind die Wege entlang des Flusses Majaceite, der in seinem Verlauf durch die Sierra de Grazalema zahlreiche Wasserfälle passiert. Wem eine Wanderung allein nicht Herausforderung genug ist, hat in dieser Region auch die Möglichkeit, sich im Felsklettern auszuprobieren. In der Klamm Garganta Verde sieht man im Sommer zudem viele Einheimische und Touristen, die Canyoning betreiben. Ebenfalls sehr beliebt sind Touren mit dem Kajak.

Zahara de la Sierra - eins der berühmten „Weißen Dörfer“ Andalusiens

Zahara de la Sierra

Wer in der Gegend um Grazalema herum als Wanderer unterwegs ist, hat ständig ein herrliches Panorama vor sich, besonders, wenn er zu den Dörfern in der Umgebung unterwegs ist: El Bosque, Villaluenga del Rosario oder Ubrique. Eine tolle Tour führt übrigens über knapp 17 Kilometer in den Norden nach Zahara de la Sierra, eins der berühmten „Weißen Dörfer“ Andalusiens. 700 Meter hoch gelegen, blickt man von hier direkt auf den Stausee Embalse de Zahara-el Gastor, eine einmalige Aussicht. Mehr als 1.300 Pflanzenarten und 136 Vogelarten sind in der Region heimisch, darunter auch eine große Kolonie der für die Gegend typischen Gänsegeier und Schmutzgeier.

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